Dreikönig ist vorbei – der „Fressmarathon“ der letzten beiden Wochen wohl auch. Aber essen muss der Mensch auch weiterhin. Nur halt nicht mehr so üppig. Was natürlich aber nicht heißen soll, dass es nicht mehr schmecken darf. Im Gegenteil.
Tief Daisy hat uns momentan im angeblich eisigen Griff, der Katastrophenschutz empfiehlt Hamsterkäufe (Kerzen und Batterien nicht vergessen!). Hier im Süden geht’s ja noch, im Westen und im Norden soll’s schlimmer sein. Also Zeit für „Wohlfühl-Küche“. Grimaud de la Reynière behauptet gar, dass „wenige Monate … dem Wohlleben günstiger (sind) als gerade der Januar“. Ich erspare es uns, hier ins Detail zu gehen – die Schilderungen der winterlichen Genüsse zum Jahresbeginn nimmt in meiner Ausgabe mehr als vierzig Seiten in Anspruch. Die anderen Monate bringen’s zusammen auf nicht einmal einhundert.
In der Januar-Spielküche gibt’s „Gratins und Soufflés“. Suppen, Eintöpfe, Schmorgerichte bereichern jetzt den Speisezettel. Frisches mag Mangelware sein. Aber es ist noch ein wenig hin, bis uns Wurzeln und Knollen, Kohlgemüse und Hülsenfrüchte wortwörtlich „zum Halse raushängen“. Gerade letztere soll man ja recht häufig essen. In Verbindung mit gegrillten Jakobsmuscheln wird etwa eine weiße Bohnensuppe mit gebratenen Jakobsmuscheln zum echten Seelenwärmer:
250 g weiße Bohnen über Nacht einweichen, am nächsten Tag das Einweichwasser wegschütten und die Bohnen in 1 l Gemüsebrühe mit zwei Knoblauchzehen weichkochen. Erst gegen Ende der Garzeit salzen. Mit dem Zauberstab pürieren und durch ein Sieb passieren. 1 Becher Sahne angießen und etwas einkochen lassen. Herzhaft abschmecken.
Pro Person 2 Knoblauchzehen schälen, halbieren, den grünen Keim entfernen, die Hälften zweimal blanchieren, dann in einer Pfanne mit Zucker und Butter karamellisieren, beiseitestellen.
Pro Person 1-2 Jakobsmuschelkerne auf einer Seite gitterförmig einritzen, mit Zitronensaft und Salz würzen. Etwas Olivenöl in einer Eisenpfanne (nicht beschichtet!) erhitzen und die Jakobsmuscheln mit der eingeritzten Seite kurz scharf anbraten. Sie sollten noch glasig sein.
Die Suppe zum Kochen bringen. Jakobsmuscheln mit der gebratenen Seite nach oben auf vorgewärmte Teller verteilen und mit der kochend heißen Suppe umgießen. Karamelisierte Knoblauchzehen auf die Teller verteilen. Mit einem Faden guten, kaltgepressten Olivenöls (Erstpressung, nicht gefiltert) garnieren und sofort servieren. Dazu gibt’s geröstetes Weißbrot.
Guten Appetit