Wir haben es satt!
23 000 Menschen bildeten die Demonstration, um schon zum zweiten Male den Politikern zu sagen: Wir lassen uns eure Politik nicht vorsetzen, die Agrarindustrien bevorzugt und nicht mehr kontrollierbares Essen auf unsere Teller bringt. Auch Münchener Slow Food Mitglieder waren mit Bahn, Bus und Auto angereist, um Merkel, Aigner & Co. klar zu machen: Wir wollen eine kleinbäuerliche Struktur und keine Subventionen mit der Gießkanne. Wir wollen noch wissen, wo unser Essen her kommt und was drin ist. “Lieber Vin Santo als Monsanto” und “Für gute, saubere und faire Landwirtschaft” waren denn auch Aufschriften auf unseren Transparenten. Von weitem war der Wagen mit der Slow Food Beschriftung, die Fahnen (auch vom Youth Food Movement) und das Heer von roten Schnecken-Ballonen zu sehen, als sich der Zug auf Parlament und Kanzleramt zu bewegte. Nach Demo und Kundgebung gab es “Protestsuppe”, die in der Nacht von unzähligen Freiwilligen zu Diskomusik aus Gemüse geschnippelt und unter Leitung von Wam Kat gekocht worden war – alles aus Tonnen gespendeter Feldfrüchte, die sonst den Normen zum Opfer gefallen wären (“nicht verkehrsfähig”, weil zu klein, zu krumm usw.)
Nach Ablauf der Veranstaltung waren sich alle einig: Wenn kein Umdenken stattfindet, kommen wir wieder! Und wir werden immer mehr …
(Siehe auch auf der Slow Food Deutschland Seite)
Fotos: © Rudolf Böhler