Conviviumsbrief 03/2017

Liebe Mitglieder und Freunde von Slow Food München,

Saat gut
Auch dieses Jahr war das Saatgutfestival im ÖBZ am 19. Februar wieder ein absoluter Besuchermagnet mit einem wirklich sehr interessierten Publikum, Tauschbörse, vielen Saatgut-Ständen und -initiativen; sowohl unser Infostand als auch die Vorträge waren ständig umlagert und voll besetzt.

2017 wird Slow Food Deutschland 25 Jahre alt, viele Gründe zu feiern! Über das ganze Jahr werden im ganzen Land zahlreiche Veranstaltungen stattfinden und extra beworben. Wir feiern in München daher gleich doppelt – einmal raus aufs Land und einmal in der Stadt! Mehr dazu bei den Terminen.

Wer sich zum Stammtisch am Mittwoch, 1. März im Paulaner Bräuhaus das Aschermittwoch-Fischessen sichern möchte, der reserviert hier. Natürlich auch ohne Reservierung, dann nach Verfügbarkeit. Wir sind übrigens entre nous im Nebenraum Salettl.

Termine & Terminvorschau
Salon Gastrosophique mit Peter Peter im Café Luitpold, am Donnerstag, 2. März um 19 Uhr; Thema: die Slow Food Bewegung; Info & Anmeldung,

CRISPR/Cas-Vortrag (BN/BUND): Gentechnik – neue Verfahren, Freitag, 24. März um 15 Uhr im Tagungszentrum Kolpinghaus; Anmeldung,

 Bayern & Pfalz: Pfalz-Reise des Conviviums vom 29. April bis 2. Mai; Programm & Anmeldung,

 Samstag, 22. Juli: Landpartie zur Führmann-Alm (Anger/Chiemgau): Sommerfest, Landwirtschaft, Führungen, Biergarten, Musik, Filmvorführung, Einladung der Nachbarconvivien; wir organisieren eine gemeinsame Busfahrt,

Samstag, 29. Juli (ab 17 Uhr): Sommerfest in der Goldmarie, unserem Genussführerlokal und bei SoLaWi-engagierten Wirtinnen.

 

Schmarrn I: Brutal traditionell oder besser essen für 400 Mio.
Der Lebensmittelsektor sei brutal traditionell, das meint zumindest der TU-Vize, ein Professor für Lebensmittelchemie. Um das zu ändern investieren die EU und Bayern viel Geld in Neues; EIT Food nennt sich das dann, nomen est omen. Und Siemens, Bosch, Nestle und Pepsi helfen mit. Zum Davonlaufen. Dazu ein sehr passender Leserbrief.

Schmarrn II: Rohkost NYC – roher Teig = DO
Wer es dagegen lieber hipp und innovativ haben möchte, vielleicht eröffnet eine Trend-Kopierfabrik bald auch in München, was es in New York nur mit viel Schlange stehen vorm Laden ganz neu gibt: rohen Kuchenteig – in 12 verschiedenen Varianten mit viel buntem Industriezucker drüber. Teig heißt dough auf englisch, lautmalerisch do mit einem Deckel auf dem o. In Eiskugelform präsentiert, hergestellt aus pasteurisiertem Ei und hitzebehandeltem Mehl. Ersteres versteht man seit Bayern-Ei, das mit der Mehlbehandlung verschließt sich noch. Egal, auf bayrisch heißt so was: Schmarrn!

Lieber Freihandwerk als nur Freihandel – Zukunft braucht Handwerk
Spinnt man die Gedanken zur Wirtschaftsförderung und der anstehenden unermesslichen Wohlstandserhöhung durch den Freihandel weiter, so kommt man folgerichtig viel eher zur Notwendigkeit der Förderung des Handwerks. Nicht nur in Sachen Nachwuchsmangel. Um nicht in Gezeter und Trauer zu verfallen, ob des CETA-Durchwinkens des EU-Parlaments, die zivilgesellschaftliche Auseinandersetzung geht weiter und das auch nach der ganz frischen Ablehnung des Volksbegehrens in Bayern. Eine interessante Tagung des Vereins Die Bäcker – Zeit für Geschmack e.V. denkt weiter und fordert folgerichtig auch einen Umbau des Steuersystems: menschliche Handarbeit entlasten und Ressourcen wie Energie, Rohstoffe und Kapital stärker belasten. Dann freuen wir uns auf Freihandwerkszonen statt Freihäfen oder Zollfreilager. Und Herr Schäuble freut sich, nur einmal gezahlte Kapitalertragssteuer nicht gleich zweimal erstatten zu müssen. So geschehen bei den berühmten Cum-ex-Deals mit Aktiengeschäften rund um den Dividenden-Ausschüttungstermin. Die Fleischesser unter uns kennen das schon lange: farcimen flavus cum/ex – Gelbwurst mit oder ohne Petersil!

Was brachte der Februar noch? Die neue Sendung von Radio Slow Food München zur Genussgemeinschaft, jetzt als Podcast zum Nachhören. Dann einen Vortrag vor einer Delegation aus Benin im Sir Toby. Die kamen gerade von der BioFach in Nürnberg. Angefragt hatte die GIZ, es ging um den Aufbau regionaler Bezugs- und Wertschöpfungsketten in der Gastronomie. Anfang März reisen wir dann zur Convivienleitertagung nach Würzburg.

Mit Ironie, Chemie und einer echten Geschmacklosigkeit schließen wir:  Nach Volkswagen und all dem Dieselmanipulationsgedöns endlich einmal was Solides – und aus der Schweiz: das Volksherbizid. So meint Syngenta ein vermeintliches Universalmittel im Getreideanbau anpreisen zu müssen.

 

Wir sehen uns beim Stammtisch
am Mittwoch, 1. März um 19 Uhr im Paulaner Bräuhaus am Kapuzinerplatz 5.
Mit genussvollen Grüßen,
Markus Hahnel & Rupert Ebner

 

Termine:
Mi, 1.3. – 19h: Stammtisch im Paulaner Bräuhaus,

Do, 2.3. – 19h: Salon Gastrosophique: Slow Food Bewegung.