Conviviumsbrief 01/2019

Termine auf einen Blick:

  • Mi, 9.1. um 19 Uhr: Stammtisch im Xavers in der Rumfordstr. 35 (ex-Zwingereck, gleich beim Isartor),
  • Fr, 18.1. um 19 Uhr: Peter Peter in Kooperation mit Garibaldi im Café Luitpold:Cuisine Alpine; Briennerstr. 11,
  • Sa, 19.1. ab 12 Uhr, Demo,Berlin, Brandenburger Tor: Wir haben es satt! 2019
  • So, 27.1. um 19 Uhr: Timorasso-Verkostung im PURE Wine & Food,
  • Mi, 6.2. um 19 Uhr: Stammtisch im Xavers,

 

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde von Slow Food München,

Mutter Erde
Unser Terra Madre Tag am 8. Dezember bei den Berghammers und machtSinn: mit Bauern im Doppelpack, einem Tegernsee Fischer, Köchen und einer Herde Münchnerinnen und Münchner war wieder so ein Jahresausklang, wie er schöner kaum sein kann! Wer dabei war, kann es bestätigen. Danke für eine schöne Zeit, Nachdenkliches, Bodenständiges und viel Motivation. 

Und so freut es uns besonders, bei einem neuen Mitglied der  Chef Alliance gefeiert zu haben. Professionelle Gastgeber übernehmen Verantwortung für ihr Produkt. So lautet die Überschrift zum Netzwerk aller, die beruflich täglich in der Küche stehen. Neuzugang diesmal u.a:  Bernhard Wolf von machtSinn. Über weitere Münchner Köchinnen und Köche in diesem Netzwerk berichteten wir hoffentlich bald.

Und ALLEN ein gutes, gesundes und genussvolles Jahr 2019! Und vielleicht laufen ja 2019 ein Reisepass oder Personalausweis ab, dann kann im KVR der Eintragungszeitraum für das Volksbegehren Artenvielfalt (31.1. bis 13.2.) gleich mit doppeltem Vorteil genutzt werden.

 

Xavers Stammtischphilosophie
Unser Januar-Stammtisch und ab Januar wieder durchgängig im Xavers!

 

Neue Heimat: Spielküche
Ab Frühjahr hat unsere Spielküche ein neues Zuhause. Vorfreude erlaubt; und noch mehr erlaubt sind Einlieferungen (Sachspenden) von Kochutensilien, mit denen man selbst gerne kocht oder andere bekochen möchte – inkl. Elektrogeräten usw.

 

Dreistes Zahlenspiel
Erste Ergebnisse einer Studie zu Kosten und Preisstrukturen in der Schulverpflegung wurden auf dem Bundeskongress Schulverpflegung vorgestellt (KuPS-Studie). Wir nehmen daraus frech mit: für die 27 Mrd. Euro, die der VW-Konzern bisher im Rahmen der Causa Dieselbetrug ausgeben mußte, könnten 5,8 Mio. Kinder fünf Jahre lang jeden Schultag ein hervorragendes Bioessen gekocht bekommen. Wie gesagt, natürlich nur ein Zahlenspiel.

 

Medien-, Lesetipps, Kochbücher:
Der Weizen, der Mensch, der Darm– großes Geschäft, großes Unwissen, große Unverträglichkeit: Gluten, ATI und Fodmaps zu finden in der BR Fernsehen-Mediathek (Medientipp vom CV Fünfseenland).

Slow Food München im Stadtgespräch in münchen.tv; Mediathek: ein Versuch, in lockerer Gesprächsrunde Slow Food Gedanken zu erklären,

Reifung als Kulturleistung: journal culinaire Nr. 27/2018; wir wiederholen diesen Lesetipp, weil wirklich ein Meilenstein! Reifeprozeß von Pflanzen, Reifung menschlicher Sinne, Sauerteig, Reifen und Affinieren von Käse, Ikejime (Fisch),

Pelzig erklärt Massentierhaltung, Flächenbindung, Verbraucherverhalten und die Altersarmut von Lufthansa-Piloten – genial!  ZDF-Mediathek,

Kaum gestohlen, schon in..
Geschmackloser Klischee-Witz, aber trotzdem gut und ohne Gender-Falle: teure Landmaschinen nach Diebstahl dank GPS-Tracker wiedergefunden..

Bei Schlafstörungen..
hilft die Lektüre der Vermarktungsnormen für Lebensmittel der EU. Oder wie aus Sinn sehr viel Unsinn wurde. Vorsicht, vielleicht regt man sich dabei so auf, dass an Schlaf nicht mehr zu denken ist. Merke: Geschmack ist Wurst!

 

Was hat im Januar Saison?
Berlin 19.1. wie jedes Jahr die Demo: Wir haben es satt! Beginn um 12 Uhr am Brandenburger Tor..

 

Was hat immer Saison? Food Trends
zukunftsInstitut Wien/ Frankfurt oder af&co in den USA, schon mal gehört? Sollten Sie aber! Healthy Hedonismwar z.B. gestern, jetzt ist FETT geil, CARB wieder ok, unser Berliner Hendrik macht Metzger zu Künstlern am Darm.

Ach ja, 2019 gilt Folgendes: Geltungsbedürftige essen 24k Gold Lobster Pasta mit weißen Trüffeln, man frühstückt wie inIsrael, dann wird die georgische Küchekurz mißbraucht (Stichwort: Khachapuri), die Executive Chefs backen Brotund kümmern sich bei seed-to-tableum Geschmack im G’mias. Die ganze Branche sorgt sich um „equal rights, food waste, health, wellness and much more.“Und rechts flimmert die Werbung von Tyson Food über den Bildschirm. Heissa! Die 1 Mio. Hühner pro Stall werden sich freuen über ihre Wellness und Equal Rights. Für die ist die Sache aber auch ohne Trend in 30 Tagen vorbei, wir haben noch bis 2020. Dann gibt es den nächsten Food Trend.

 

Termine im Detail:
Fr, 18.1. um 19 Uhr: Cusine Alpine: Peter Peter in Kooperation mit Garibaldi im Café Luitpold, 4 Gänge Menü 39,- Euro p.P., ggf. Weinbegleitung 15,- Euro p.P., Infos,

So, 27.1. um 19 Uhr: Timorasso-Verkostungim PURE Food & Wine in der Neureutherstr. 15: 4 Gänge – 10 Timorasso, Infos & Anmeldung.

31.1. – 13.2.: Eintragungszeitraum zum Volksbegehren Artenvielfalt, Infos, Image-Trailer.

 

 

Gedanken zum Jahreswechsel: Meine Stadt – unsere Stadt – Warnwesten an?
Diese schöne Lichtinstallation fand sich am Eingang des Wintertollwood-Festivals. Wie immer viel Kultur, noch mehr Vorweihnachtszeit, Bio-Essen, viel Nachdenkliches. Ein Fixpunkt im Dezember trotz üblichen Glühweins mit Sodbrennengarantie.

Meine Stadt denkt sich der Investor, wieder Gelegenheit eine weitere Milliarde, auch gerne zweifelhafter Herkunft, in den Immobilienmarkt zu stecken.

Meine Stadt, nur wohnen kann ich dort nicht, denkt sich der Bäckerlehrling mit 565,- Euro brutto im Monat. Oder der Koch-Azubi. Nur im IG Metall-Tarif rollt der Rubel bereits in jungen Jahren.

Meine Stadt, der ich aber bald den Rücken kehren werde, denkt sich die Altenpflegerin mit Kreuzweh und Spahn-Allergie. Sollen sie doch Roboter und KI für ihre Alten nehmen, ich pflege ab sofort Maschinen und verdiene das Doppelte.

Meine Stadt denkt sich der Kasladen, wennn nur nicht der Brief mit der Verdopplung der Jahrespacht wäre.

Meine Stadt denkt nicht mehr, wer 2018 mit dem Fahrrad unterwegs war und unter rechtsabbiegende LKWs gekommen ist. Doch dafür sind plötzlich bereits vorhandene Technik und KI zu teuer und unnötig.

Meine Stadt, wo wir unter Mobilität z.B. eine neue Tiefgarage, wie am Thomas-Wimmer-Ring verstehen und sonst nix verstanden haben.

Unsere Stadt – dafür braucht es ein Aufwachen und vielleicht auch mal leuchtende Warnwesten an. Lieben wir an Frankreich nur den Käse und den Wein? Oder laufen wir uns lieber Blasen zwischen all den Treffen in den Nischen der eigenen Wohlfühlblasen?

 

Wir sehen uns beim Stammtisch am Mittwoch, 9. Januar um 19 Uhr im Wirtshaus Xavers in der Rumfordstr. 35, (ex-Zwingereck, gleich beim Isartor).

Mit genussvollen Grüßen,
Markus Hahnel, Alexander Spitzbarth & Rupert Ebner