Conviviumsbrief 03/2019

Termine auf einen Blick

  • So, 3.3. um 14 Uhr: Studentenküche; Rogatekirche,
  • Mi, 6.3. um 19 Uhr: Stammtisch im Xavers,
  • Fr, 15. bis So, 17.3.: FairHandelsKonferenz,
  • Sa, 16.3. um 13:30 Uhr: Butternkurs in Fischbachau,
  • ab Mo, 18.3. um 18 Uhr: Ausstellung mit Bildern von Vivi D’Angelo im Werksviertel: „Morgens um vier stirbt das Schnitzel“,
  • Mi, 27.3. um 11 Uhr: Demo vor dem Patentamt gegen Patente auf Saatgut.

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde von Slow Food München,

Voller Erfolg
Wo fangen wir an? Das Volksbegehren ist ein voller Erfolg, das Saatgutfestival im ÖBZ war voll wie immer. Unser Braukurs beim Haderner Bräu trotz Kellerkälte wärmstens zu empfehlen. Und im März bald die Fairhandelskonferenz. So a Hundling – die Musik.

Terminvormerker – Save-the-Date!
Samstag, 6. Juli in Erfurt: Mitgliederversammlung Slow Food Deutschland, Erfurt ist eine Reise wert und Vorstandswahlen stellen Weichen!
Samstag, 13. Juli von 15 bis 22 Uhr: Sommerfest von Slow Food München, weil’s so schön war, wieder bei und in Zusammenarbeit mit Garibaldi in der Frohschammerstraße.

Xavers Stammtischphilosophie 
Unser März-Stammtisch im Xavers! Ist übrigens Aschermittwoch, gibt auch Fisch.

Medien-, Lesetipps, Kochbücher:
Peter Peter: Vive la cuisine!
Die Kulturgeschichte der französischen Küche, C.H. Beck, 2019, 

Münchens neue Fleischlokale
Vorneweg, man darf da auch ohne großflächige Körpertätowierungen rein, die Investoren wollen schließlich Rendite sehen. Wir hingegen wollen vorher eher die Gehaltszettel der Köche sehen. Und wer vor 10 Jahren auf Japan machte, hat halt gerade eine blaue Fleischperiode. Vergeht also auch wieder. Daher ist der Münchner Lieblingswein, der noch dazu gar nicht zum Fleisch passt, jetzt bei 9,50 Euro für 0,1 angekommen. Kotteder hat für die SZ alles gecheckt. So können wir in Ruhe und ohne wochenlange Vorreservierung zuhause kochen, braten, tun, uns verwundert die Lippe beißen – rare! Die nächsten Bezugsquellen für DIY (do it yourself!) mit bio und regional beim Lenz, den Berghammers, Haases, dem Hausberghof, TAGWERK, Herrmannsdorfer, Simseer Weidefleisch, Gedschi oder Ellers usw. sind ja wohlbekannt.

Ausstellung und „Butchertalk“  

Nicht das übliche Verdrängen der Bilder, hinter Absperrungen verbannt und beschämt versteckt; nein,  offen und im Werksviertel. Kunst setzt sich mit Realität auseinander und bereitet den Weg zu Veränderungen. Eine Ausstellung mit Bildern von Vivi d’Angelo und Gesprächen mit Metzgern zur Eröffnung der Vernissage.
Wo: im Werksviertel (Mitte), Atelierstraße 4
Wann: 18. bis 24. März immer von 18 Uhr bis 21 Uhr.

Was hat im März Saison:
Spaghetti-Ernte im Ticino (Tessin)
Was im Jahr 1957 von der BBC als Aprilscherz gedacht war, fand viele Follower, wie man heute sagen würde. Soviel zum Argument, die Menschheit verdummt. Dazu müßte ja erstmal Intelligenz vorhanden gewesen sein. Wir nehmen mit: was 1957 funktioniert hat, funktioniert auch heute. Und schließlich sind die Nudeln im Video authentisch und handgemacht und mit Liebe und so und sehen eben nicht aus, wie die industriell hergestellten.
(Auf dem Foto übrigens andere Pasta und aus Catania, nicht der Schweiz.)
Was hat immer Saison: Runde Tische!
Zum Glück sind die Lodenmäntel schon volksbegehrlich für Frühlingslüftchen ausgerichtet. Ministerpräsident lädt zum Runden Tisch. Fast alle fanden es toll. Viele wichtige Männer, wenige wichtige Frauen, junge Menschen fehlten. Ist ja nur deren Zukunft, aber war ja auch nicht Schülerdemo-Freitag. 
Hier wären ein paar Ideen für verwaltungsinterne runde Tische bis in die halbe Ewigkeit:

#1 Kompetenzgschaftelhuberei:  Landwirtschaft ist Landwirtschaftsministerium, Tourismus ist Wirtschaftsministerium, für Tourismusinitiativen im ländlichen Raum arbeitet man also nebeneinander, wenn nicht eifersüchtig gegeneinander. In Österreich oder Italien können sie das besser.

#2: Landkreis A, Landkreis B, das tut weh
Die einen erlauben im hofeigenen Schlachthaus, was Landkreis B auf der anderen Straßenseite verbietet. Landkreis C definiert die Voraussetzungen für den „Spuckschutz“ auf dem Wochenmarkt wieder anders als Stadt M. In Frankreich schlachten sie, spucken aber nicht.

#3: „Überlastung“ der Justiz
Bei BMW klappt’s ja auch, Justiz im Discounter-Stil: billig, schnell, guat is. Pech für die zwei jungen Frauen, die sich wegen sog. Containerns in Olching zur Rettung abgelauferer Lebensmittel vor Gericht verantworten mußten. Die Münchner Staatsanwaltschaft hat viel Personal plus ihr Vokabelheft parat: zwei = bandenmäßig, Brotzeitmesser dabei = bewaffnet,  und überhaupt = besonders schwerer Fall! In anderen Ländern ist die kostenlose Abgabe abgelaufener Lebensmittel bereits Pflicht.

#4: Das tun, was man sagt
Wir besuchen einen Infotag im bayer. Umweltministerium zur Vergabe von EU-Fördergeldern im Rahmen der Stärkung der Regionalentwicklung des Alpenraums (LEADER, Alpine Space, Alpenkonvention usw.) Strengt ganz schön an, zuviel regional. Zum Glück gibt es in der etwas speziellen Kantine des Ministeriums an diesem Tag Viktoriabarschfilet!